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Die Liegenschaft auf der sich das Gebäude des Projekts "Vulgo-Lebzelter" befindet bestand ursprünglich aus der Hauptstraße 34 und der ehemaligen Grasbergergasse 7b.

Haupstraße 34

Die Hauptstraße 34 wurde erstmals urkundlich 1420 erwähnt. Mit der Anlegung eines allgemeinen umfassenden Häuserverzeichnisses stand ab 1694 eine chronologische Besitzerreihung zur Verfügung.

 

Im Jahr 1694 war Maria Medringer als Besitzerin verzeichnet, danach hatte der Lederer Mathias Krapf dieses Haus am Platz an der Höllgasse inne, vertauschte es jedoch mit dem Lebzelter Johann Paul Kaysser. Er heiratete am 3.6.1698 die Witwe Anna Widman in erster Ehe und Regina Öller am 29.10.1708 in zweiter Ehe. Am 5.8.1711 erhielt er den Kaufbrief ausgestellt. Aus dem Inventar nach dem am 3.1.1739 im Alter von 76 Jahren verstorbenen Lebzelter geht hervor, dass auch Bärthlme Greiml zuvor im Besitze der Realität gewesen war, da er auf die restliche Zahlung Verzicht leistete.

 

Als Nachfolger erhielt Adam Osswaldt, ein Lebzelter, den Kaufbrief am 10.8.1741. Er heiratete Sophia geborene Gößnerin von Redlstein und starb am 8.5. 1776. Nach seinem Tode kaufte der Lebzelter Johann Kluegmayr am 10.2.1777 die Liegenschaft und starb am 14.2.1790. Die Witwe Maria heiratete Johann Huber, der mit 14.12.1790 das Haus besaß. Laut Einantwortung vom 14.12.1798 wurde die Witwe erneut Alleinbesitzerin und übergab das Haus am 28.8.1800 an ihre Tochter Maria, verheiratete Grillitsch.

 

Laut Einantwortung von 23.11.1813 übernahm der Witwer Wolfgang Grillitsch die Realität. Durch Übernahme von der Schwester Maria Glitsch ging das Haus an den Lebzelter Anton Grillitsch - 20.1.1814. Er heiratete am 20.4.1818 Magdalena Wagner in Zeyring und hatte zehn Kinder. Der älteste Sohn Anton Grillitsch jun, auch Lebzelter und Wirt, erwarb das Haus am 25.6.1853. Er war mit Anna Warendorfer verheiratet, die zunächst am 4.1.1878 Mitbesitzerin und laut Einantwortung vom 19.2.1881 Universalerbin wurde. Sie heiratete am 11.10. 1882 ein zweites Mal und der Gatte Albin Kowatsch wurde Mitbesitzer. Laut Einantwortung vom 15.6.1885 wurde Anna Kowatsch, laut Einantwortung vom 14.11.1885 der Lebzelter und Wachszieher Adolf Kowatsch und laut Einantwortung vom 3.8.1905 Cäcilia Grillitsch, Wirtin und Lebzelterin, Besitzer der Liegenschaft. Letztere heiratete am 16.6.1906 Anton Steiner und übergab das Haus am 29.7.1941. Anna Steiner übernahm laut Einantwortung vom 24.11.1950 die Realität in fideikommissarischer Substitution zugunsten der mj. erblichen Neffen Hermann, Siegfried und Werner Steiner und des mj. Erwin Peischl sowie der noch nicht geborenen männlichen Nachkommen der Geschwister Alois, Hermann und Franz Steiner und Cäcilia Peischl.

 

Seit 21.6.1955 besaßen Anna Steiner, nunmehr verehelichte Sattler, und Otto Perner das Haus, das Otto Perner heute allein gehört und das „Café Sattler“ beherbergt. Im Jahre 1958 wurde ein Gastraum dazugebaut und 1960 der Weinkeller eingerichtet.

(Vgl. Fournier/Puschnig, Das Obdacherland und seine Geschichte, 1990)

Nachdem das Cafe Sattler aufgelassen wurde, kam es bis zum Umbau im Jahre 2020 zum mehrmaligen Besitzerwechsel.

Grasbergergasse 7b

Das Haus in der Grasbergergasse 7b wurde im Jahre 1922 von Hermann Steiner als Kino errichtet. Er verkaufte seinen Besitz am 29.5.1935 an Amelie Valentinitsch, von ihr erwarb Oswald Bärnthaler das spätere Tonkino am 24.11.1939 und schenkte es am 4.3.1981 der Tochter Margarethe Bärnthaler. 1987 wurde das Kino geschlossen und danach zum Musikheim des Obdacher Musikvereins umgestaltet.

(Vgl. Fournier/Puschnig, Das Obdacherland und seine Geschichte, 1990)

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